Waldstätter Badi vorerst gerettet



Appenzellerzeitung vom 8. Mai 2013

WALDSTATT. Mit Notsanierungen in der Höhe von rund 6000 Franken wird der Betrieb der Badi Waldstatt für diese Saison sichergestellt. Die dringend nötige Gesamtsanierung wird sehnlichst erwartet. Morgen wird die Badi eröffnet.

BRUNO EISENHUT

Die Waldstätter Badi ist und bleibt ein Freizeitangebot auf wackligen Füssen. Hiess es noch vor der Saison 2012, dass eine umfangreiche Sanierung unumgänglich sei, blieben solche Arbeiten bis dato aus. Für Massnahmen dieser Art fehlt der Gemeinde schlicht und einfach das Geld. Kurz vor Saisoneröffnung gibt Sepp Brunner jetzt aber Entwarnung – mindestens kurzfristig. «Der Badi-Betrieb ist auch für die kommende Saison sichergestellt», sagt er.

Notsanierungen getätigt
Dass die Badi-Saison morgen Donnerstag in Waldstatt eröffnet werden kann, ist zahlreichen Notsanierungen zu verdanken. So wurden Kittfugen abgedichtet, und die Beschichtung des Bassins wurde mit einem Algenschutz versehen. Es handelt sich bei den vollzogenen Massnahmen um reine Oberflächenkosmetik. «Sie ermöglicht den Betrieb für eine Saison, mehr nicht», fasst Sepp Brunner zusammen. Die ebenfalls marode Aufbereitungsanlage für das Wasser konnte indes nicht ersetzt werden. Fazit: Mit dem bestehenden Modell wird auf gut Glück in die Badesaison gestartet. «Sollte die Anlage ausfallen», so Brunner realistisch, «muss schnell Geld für eine Ersatzanlage freigemacht werden.» Oder die Badi bleibt dann geschlossen.
Sepp Brunner erklärt auch, dass sich die Folgeschäden bei einer ausbleibenden Gesamtsanierung jährlich vermehren. «Eine umfangreiche Sanierung sollte auch deshalb so schnell wie möglich erfolgen», so seine Einschätzung der Lage.

Auch Behörden wollen die Badi
Interims-Gemeindepräsidentin Monika Bodenmann signalisiert auf Anfrage, dass sich der Gemeinderat vollumfänglich hinter die örtliche Badi stellt. «Der Entscheid, wann die Sanierung erfolgt, hängt vom fünfjährigen Finanzplan ab. Ein Termin steht noch nicht», so Bodenmann. Der Einsatz der ohnehin beschränkten finanziellen Mittel der Gemeinde müsse genaustens geplant werden. Es würden noch weitere wichtige Projekte innerhalb der Gemeinde anstehen, so die Gemeindepräsidentin. Dass die Behörden geringes Interesse daran hegen, jährlich in Notsanierungen zu investieren, betont Monika Bodenmann. «Die Notsanierungen kosteten rund 6000 Franken, diesen Betrag möchten wir nicht alljährlich bezahlen», so Bodenmann. Mit einer ausserordentlichen Aktion versuchen die Verantwortlichen indes, Geld für die Sanierung zu sammeln. «Das rege Interesse und die finanzielle Unterstützung zeigt uns, dass die Badi vielen Personen im Dorf und in der näheren Umgebung am Herzen liegt», erklärt Sepp Brunner sichtlich stolz.

Spendensammlung läuft
Industrieunternehmen, Gewerbler, Vereine aus dem Dorf und den Nachbargemeinden, Einzelpersonen, aber auch die umliegenden Gemeinden haben bisher einen Betrag in der Höhe von rund 250 000 Franken zugesagt. Das Ziel liege bei einer halben Million Franken, so Bademeister Brunner. Und er ist zuversichtlich, dass dieses Ziel erreicht wird. «Zusammen mit der Gemeinde werden wir die Badi dereinst sicher sanieren können.»