Hochbetrieb auf Baustellen

Auf der Steblenbachbrücke in Waldstatt wird Gussasphalt mittels einer Spezialmaschine eingebaut. (Bilder: pd)


Appenzeller Zeitung vom 14. Juli

Während der Ferienzeit laufen die Arbeiten auf den Strassenbaustellen im Kanton Appenzell Ausserrhoden auf Hochtouren. Die Sommermonate eignen sich besonders für Belagsarbeiten, weshalb sich die Strassensperrungen häufen.

PATRICK BAUMANN

AUSSERRHODEN. Wer momentan auf der Kantonsstrasse von Reute in Richtung Berneck fahren will, steht bald einmal vor einem wegen Belagsarbeiten gesperrten Strassenabschnitt. Der Verkehr wird umgeleitet. «In der Zeit über die Sommerferien häufen sich solche Strassensperrungen», sagt Kantonsingenieur Urban Keller. Grund dafür sei aber nicht, wie im ersten Moment zu erwarten, der verringerte Pendlerverkehr über die Schulferienzeit, sondern vielmehr das gute Wetter. «Für Belagsarbeiten brauchen wir Temperaturen von mindestens 20 Grad und trockene Wetterverhältnisse.» Der reduzierte Werktagsverkehr sei höchstens ein willkommener Nebeneffekt. Auf weniger Verkehr könne man sich ohnehin nicht verlassen, da es an schönen Tagen mehr touristischen Verkehr gebe und dieser den fehlenden Pendlerverkehr oft zu kompensieren vermöge. «Ein weiterer gewichtiger Grund für die Häufung der Strassensperrungen über die Sommerferien sind die Schulbusse, die während der Ferienzeit nicht verkehren.» Müssten diese Busse auf Umwegen an ihr Ziel kommen, würden die Schülerinnen und Schüler zu spät zum Unterricht erscheinen. «Dieses logistische Problem fällt über die Schulferien weg», sagt Keller.

Gesperrte Strassen im Juli
Strassensperrungen, bei denen gleich beide Fahrbahnen gesperrt werden, seien nötig, weil die Qualität des Belags so besser werde. «Bei einer Vollsperrung muss während der komplexen Arbeit nicht immer auf den Verkehr geachtet werden. Es ist für die Sicherheit des Verkehrs und der Bauarbeiter die beste Methode», sagt Keller. Heute ist die Kantonsstrasse, von Schwellbrunn nach Degersheim, zwischen Acker und Obere Müli von 7.30 bis ungefähr 20 Uhr gesperrt. Am 21. Juli werden Autofahrer aufgrund einer Strassensperrung auf der Kantonsstrasse von Trogen nach Altstätten, über Wald und St. Anton umgeleitet. Weitere Sperren werden folgen. Gemäss Auskunft des Kantonsingenieurs werden alle Anstösser und Betroffenen wie beispielsweise die Feuerwehr, die Post oder die Ambulanz vorgängig informiert. Reklamationen gebe es kaum.

Ausgaben bleiben konstant
Im laufenden Jahr 2016 werden vom Kanton Appenzell Ausserrhoden rund 19 Millionen Franken in den Unterhalt und den Ausbau des kantonalen Strassennetzes investiert. Diese Summe liege im langjährigen Mittel, sagt Urban Keller. «Man kann in diesem Bereich von einer hohen Kontinuität sprechen.» Die teuerste Strassenbaustelle im Kanton Appenzell Ausserrhoden ist momentan der Neubau der Steblenbachbrücke in der Gemeinde Waldstatt. Die Gesamtkosten betragen 5,5 Millionen Franken. Mit einem Kredit von 4,7 Millionen Franken folgt auf dem zweiten Platz der Ausbau der Strasse zwischen Post und Tannenweidli in Wald. Der Ausbau der Strecke zwischen der unteren Rüti und der Gemeindegrenze in Bühler kostet 3,85 Millionen Franken. In der Gemeinde Heiden wird gleich an zwei grösseren Baustellen gearbeitet. Auf der Strecke von Heiden nach Thal findet ein Ausbau des Teilstücks zwischen dem Einlenker Schwendi und der Kantonsgrenze statt. Die Kosten belaufen sich auf 3,8 Millionen Franken. Auf der Strecke zwischen Kaien und Oberegg wird das Teilstück von Bischofsberg bis zur Kantonsgrenze für 3,7 Millionen Franken einer Gesamterneuerung unterzogen.