Vom Hobbyraum an die Öffentlichkeit

Sabrina Führer, Carmen Abderhalden und Cornelia Abderhalden freuen sich auf weitere Anmeldungen kreativer Personen für die Kreativ Herisau im März. rk


Herisauer Nachrichten vom 31. August 2017

Im kommenden Frühling findet zum ersten Mal die «Kreativ Herisau» statt. Initiiert wird der Anlass von zwei Herisauerinnen und einer Waldstätterin. Im alten Zeughaus soll dabei nicht nur aus-, sondern auch hergestellt und verkauft werden. Auch Workshops werden angeboten.
Herisau

Susanne Feurer, Carmen Abderhalden und Cornelia Abderhalden besuchen als Ausstellerinnen regelmässig Koffermärkte, wo sie ihre Produkte zum Kauf anbieten. Dabei hören sie nicht selten Kunden, die finden, die angebotene Ware sei viel zu teuer. Dem wollen sie nun auf kreative Art entgegen wirken. «Wir wollen zeigen, was für ein Aufwand hinter den angebotenen Werken steckt», erklären die drei Frauen, die das OK der Ausstellung «Kreativ Herisau» bilden. Während Carmen Abderhalden mit ihren Fotografien Faltkarten und Fotogeschenke wie Kalender und Tassen gestaltet, stellt Cornelia Abderhalden allerlei aus Papier her. Darunter auch «Explosionsboxen», aus denen Überraschungen hervorkommen. Ausserdem stellt sie auch Schmuck aus hochwertigen Perlen wie zum Beispiel Swarovski her. Susanne Feurers Leidenschaft ist die Arbeit mit Glas: «Für eine Perle, die ich mit einem Sauerstoff/Gas-Brenner forme, brauche ich zwischen fünf und 40 Minuten. Das sehen die Leute nicht und wundern sich deshalb über die Preise der so entstandenen Schmuckstücke.» Dies soll sich an der Kreativ Herisau jedoch ändern. «Die Idee ist, dass die Aussteller vor Ort an ihren Werken arbeiten und den Besuchern zeigen, wie diese entstehen. So haben die Stücke auch einen höheren ideellen Wert für den Käufer, da sie den Herstellungsprozess und die Person dahinter kennen», erklären die Verantwortlichen.
Mehr Kultur in Herisau

Für etwa 30 Aussteller wird im alten Zeughaus am Sonntag, 11. März, die Möglichkeit geboten, ihre kreative Seite zu zeigen. «Wir bieten bewusst genug grosse Flächen an. So kann man neben grossen Werken auch einen Ofen oder eine andere Gerätschaft, die man zur Herstellung braucht, mitbringen, und den Besuchern so den Herstellungsprozess zeigen», erklären die drei Frauen. Mit dem Anlass wolle man auch etwas kulturelles in Herisau schaffen. Susanne Feurer und Carmen Abderhalden kennen sich durch gemeinsame Freunde und wohnen beide in Herisau. Cornelia Abderhalden, die Schwester von Carmen wohnt zwar in Waldstatt, arbeitet aber seit langer Zeit in Herisau: «So war auch der Standort Altes Zeughaus naheliegend.»
Für die ganze Familie

Kreative Köpfe können sich noch bis am 30. November über die Webseite www.kreativ-herisau.ch anmelden. Grenzen sind weder beim Alter noch bei der Art des kreativen Schaffens gesetzt. Einige Bewerbungen für die 30 Plätze haben das OK bereits erreicht. Nur die Männer fehlen noch. «Wir haben bisher eine Anmeldung von einem männlichen Aussteller. Am meisten freuen würde uns etwas mit schwerem Gerät oder Kunst aus Metall. Etwas, das die männlichen Zuschauer anzieht», erklären die Initiantinnen.

Das Zielpublikum sei jedoch die ganze Familie: «Auch Kinder, die als Hobby etwas basteln oder Grossmütter, die gerne 'lismen', sind herzlich willkommen.» Wichtig sei dabei jedoch eines. «Die Leidenschaft muss vorhanden sein! Wir möchten die Leute, die ihre Hobbys normalerweise zu Hause ausüben, in die Öffentlichkeit holen. Es soll nicht jemand zum Beispiel extra 20 Zöpfe für die Ausstellung backen, was er sonst nicht tun würde», sagen die Künstlerinnen.

Am 11. März sollen auch Workshops im alten Zeughaus angeboten werden. Für diese kann man sich ab Ende Jahr auf der Webseite anmelden. «Wir haben einen Tisch zur Verfügung gestellt, an dem die Aussteller im Zeitraum von etwa einer Stunde einen Workshop durchführen können.» Die Teilnahmekosten für die Besucher bestimmen sie dabei selbst. Es sei aber gedacht, dass durch die Einnahmen mit dem Workshop die Materialkosten gedeckt werden. Für das leibliche Wohl ist mit einer Kaffeestube ebenfalls gesorgt. «Wir verzichten aber auf ein sonstige Rahmenprogramm, da es um die Aussteller geht. Die Besucher sollen sich die Zeit nehmen und auch einmal an einem Stand stehen bleiben und den kreativen Köpfen bei der Arbeit zusehen», so das OK. Bisher habe man Anmeldungen aus den verschiedensten Bereichen. Über die Arbeit mit Stoffen und Filzen, Holz oder Glas. Schluss-endlich entscheidet das OK, wer teilnimmt: «Wir wollen einen möglichst bunten Mix präsentieren können.» www.kreativ-herisau.ch

Ramona Koller