Waldstatts vergessene Gärten


Herisauer Nachrichten vom 15. Oktober 2015

Beim Friedhof in Waldstatt befindet sich ein kleiner Familiengarten. Der Gemeinderat weiss allerdings nicht, wer genau diesen bewirtschaftet.

Die Benutzung der Familiengärten (Schrebergärten) beim Friedhof in Waldstatt sei seit einigen Jahren «unbefriedigend», liess der Gemeinderat vergangene Woche verlauten. Doch was ist genau darunter zu verstehen? «Mit den Pächtern der Parzellen bestehen Verträge. Doch diese stammen aus den 80er-Jahren», so Gemeinderat Hansjürg Nufer. Die Pächter haben zwischenzeitlich gewechselt, die Verträge «unter der Hand» weitergegeben. Der Gemeinderat weiss derzeit darum nicht, wer genau die Parzellen nutzt. Das soll sich nun ändern. Die Nutzer wurden aufgerufen, sich bei der Gemeinde zu melden und einen neuen Vertrag abzuschliessen. Sieben der insgesamt neun Parteien der Familiengärten haben dies zwischenzeitlich getan. Die letzten beiden haben die kommenden Monate noch Zeit, dies nachzuholen. Im Frühjahr würden die Parzelle sonst geräumt und anderweitig zur Verpachtung ausgeschrieben.

Pachtzinse wurden teilweise nicht bezahlt
Regeln zur künftigen Nutzung der Parzellen hat der Gemeinderat bereits verabschiedet. Zwar habe es bislang nur hie und da Reklamationen gegeben, so Nufer weiter, doch wolle man vorbeugend Richtlinien über Lärmextensionen oder Grillnutzungen festhalten. Was allerdings noch nicht definiert ist, sind die Pachtzinse. Derzeit bezahlen alle Nutzer pauschal zehn Franken pro Jahr. Dieser Preis wurde ebenfalls in den 80er-Jahren festgesetzt. Der Gemeinderat will nun die einzelnen, 45 bis 60 Quadratmeter grossen Parzellen ausmessen und einen neuen Preis festlegen. Denn: Die zehn Franken könnten nicht mal die Kosten für die Rechnungsstellung decken, geschweige denn Mahnungen. «Einzelne Pächter hatten die Gebühren in den letzten Jahren auch nicht mehr bezahlt», räumt der Gemeinderat ein. Der neue Pachtzins werde zwar höher, aber «erträglich » sein, so Nufer.

az


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