Der Wandel zum Top-Läufer


Herisauer Nachrichten vom 14. Februar 2018

Hansueli Frei ist ist ein Extremsportler. Seit vier Jahren nimmt er an verschiedenen Läufen teil. Dort läuft er meist vorne mit, wie kürzlich beim 15 Kilometer langen «Fisherman's Friend StrongmanRun» in Villars sur Ollon (VD), als es galt, 600 Höhenmeter abwärts und 25 Hindernisse zu bewältigen.
Leichtathletik

Was treibt den Mann aus Waldstatt zu Höchstleistungen an? Er wollte aufhören zu trinken. «Ich hatte das Billett weg und musste etwas ändern», blickt Hansueli Frei zurück. Damit habe eigentlich alles begonnen. «Nach der Arbeit gibt es bei mir am Abend eine Runde Jogging anstatt Bier», erklärt Frei. Seit dieser Entscheidung im Jahr 2014 bestritt Hansueli Frei schon 24 Läufe, viele Logos der Laufevents zieren als Aufkleber sein Auto. Mittlerweile läuft er regelmässig in die Top 5, am liebsten bei Hindernisläufen, an denen nicht nur Kondition, sondern auch Kraft gefragt ist. So schaffte er es bei seinem letzten Lauf auf Platz vier.

Ein starkes Resultat, bedenkt man, dass unter den 2'000 Teilnehmern auch starke internationale Konkurrenz mitlief. Auch an ordinäreren Läufen wie beispielsweise dem Auffahrtlauf nimmt Frei teil. Niemals hätte er aber gedacht, dass er sein Hobby so erfolgreich betreiben könne.
Der Spass im Vordergrund

Obwohl Hansueli Frei stets zu den besten Läufern gehört und sich seriös auf die Läufe vorbereitet, kann er nicht von seiner Passion leben. Aber das ist für den Maurer zweitrangig: «Wichtig ist mir, dass der Spass im Vordergrund steht.» Darum seien auch Resultate nicht das, was ihn antreibt. Auch wenn es natürlich toll sei, einen Lauf zu gewinnen. Dies gelang ihm letztmals beim «Rock'n'Run» in Zürich, wie Frei erzählt: «Es war der Hammer, an meinem Geburtstag mit zwei Minuten Vorsprung auf den Zweitplatzierten im Ziel einzutreffen.» Dieser Sieg bedeutete zugleich die Qualifikation für einen Lauf in Schweden, wo er mit einem Schweizer Team antreten durfte. Doch Laufen bedeutet für für den 29-Jährigen mehr als «nur» Freude: «Wenn ich am laufen bin, kann ich abschalten. Ein Ziel vor Augen zu haben und das Wissen, in etwas stark zu sein, pusht mich.»
Keine Müdigkeitserscheinungen

«Ich bin schon viel gefragt worden, ob ich eigentlich spinne», muss Frei schmunzeln. In der Tat könnte man das annehmen, schaut man sich eine ganz gewöhnliche Arbeitswoche des Waldstätters an. Er arbeitet als Maurer und geht an zwei bis drei Abenden joggen. Er spüre aber keine Müdigkeit, sobald er die Laufschuhe angezogen habe, sei alles vergessen. Laufen scheint für Frei eine Lebensart zu sein.

Von Yann Lengacher


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