Streifenwagen statt Büro
Appenzeller Zeitung vom 10. Oktober 2014
HERISAU. Die Kantonspolizei Appenzell Ausserrhoden vereidigte am Freitagabend vier neue Polizisten. Drei schlossen erst kürzlich die Polizeischule Ostschweiz in Amriswil ab. Sie freuen sich auf einen abwechslungsreichen Arbeitsalltag.
JULIA NEHMIZ / STEPHANIE SONDEREGGER
Jährlich bewerben sich mehrere hundert Interessenten für einen Ausbildungsplatz an der Polizeischule Ostschweiz in Amriswil. Nur einem kleinen Prozentsatz gelingt die Aufnahme. Umso bedeutender ist für die Abgänger die Vereidigung durch den jeweils zuständigen Polizeikorps, wenn sie nach einem Jahr Grundausbildung mit der bestandenen eidgenössischen Berufsprüfung ihren Dienst antreten. Drei frisch Ernannte und ein bereits berufserfahrener Polizist durften diese Ehre am Freitag im Kantonsratssaal in Herisau entgegennehmen.
Ein Kindheitswunsch
Die Vereidigung bedeutet Veränderung, besonders für die drei Abgänger der Polizeischule: «Endlich dürfen wir raus», freut sich Markus Fässler, der bereits als Kind den Wunsch hegte, Polizist zu werden. Er absolvierte erst eine Lehre als Schreiner in Waldstatt. Eine abgeschlossene Erstausbildung ist Pflicht für alle angehenden Polizistinnen und Polizisten, die sich an der Polizeischule bewerben möchten. Der Herisauer ist zufrieden mit seiner Ausbildung, zu der auch ein dreimonatiges Praktikum gehörte: «Ich fühle mich nun sicher genug, und bin bereit für den Arbeitsalltag.»
Abwechslungsreicher Alltag
Für Lars Jungclaus hingegen war der Beruf des Polizisten kein Kindheitstraum. Der 26-Jährige schloss erst die KV-Lehre ab und arbeitete dann bei einer Sicherheitsfirma. Seine Kollegen vom Heidler Handballverein, die selber bei der Polizei arbeiten, hätten ihn auf die Idee gebracht, sich bei der Kantonspolizei Appenzell Ausserrhoden zu bewerben. Der Wahl-Heidler schätzt besonders den abwechslungsreichen Berufsalltag: «Du weisst am Morgen nicht, was den Tag über auf dich zukommt.»
Alle machen alles
Lukas Pfändler erwartet in Zukunft einen Arbeitsalltag auf dem Polizeiposten in Herisau. Mit der bestandenen Berufsprüfung kann er endlich seinen Traumberuf ausüben. Der gelernte Elektriker aus Waldstatt schätzt besonders den überschaubaren Polizeikorps bei der Kantonspolizei Appenzell Ausserrhoden: «Hier machen alle alles, man wird zum Allrounder.» Vor seiner Ausbildung zog es den 21-Jährigen für sechs Monate nach Australien: «Die Chance wollte ich nutzen, so schnell werde ich jetzt nicht mehr so lange Ferien bekommen.»
Zweite Vereidigung
Andreas Wäger ist bereits Polizist. «Eigentlich bin ich gelernter Polygraph, aber im Büro habe ich es damals nicht mehr ausgehalten.» Im Jahr 2009 schloss er die Polizeischule erfolgreich ab, wurde bei der Kantonspolizei St. Gallen vereidigt und arbeitete bis vor kurzem für die Stadt Altstätten. Den Wechsel begründet er mit dem Wunsch nach einer Veränderung. Nun werde er von der Kantonspolizei Appenzell Ausserrhoden erneut vereidigt. «Das ist bei jedem Polizeikorpswechsel so üblich», erklärt Anjan Sartory. Der Stabschef ist sehr zufrieden mit seinen Schützlingen: «Unsere Neuen sind motivierte junge Polizisten, die sich auf den Berufsalltag freuen.»
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