Hölzernes Zuhause für Senioren


Das neue Seniorenheim Bad Säntisblick ist ein dreigeschossiger Holzbau. Schlechte Wetterbedingungen haben dessen Aufrichte mehrere Wochen verhindert. Diesen Montag haben die Arbeiten nun begonnen. Das neue Gebäude beherbergt mehr Betten und ein elektronisches Warnsystem.
TIMO ZÜST

WALDSTATT. Eigentlich war das Aufrichten des «Herzstücks», der dreigeschossige Holzbau, des Neubaus des Seniorenheims Bad Säntisblick in Waldstatt auf Anfang Juli geplant. Das unstete Wetter verzögerte den Start der Arbeiten aber bis letzten Montag. Walter Harzenetter, der das Seniorenheim zusammen mit seiner Frau Margrit leitet, freut sich über die günstige Wetterlage. Endlich geht es los.

Von Dübeln zusammengehalten
Sich für einen Holzbau zu entscheiden, sei naheliegend gewesen. «Waldstatt war schon immer eine Holzbau-Hochburg», sagt Walter Harzenetter. Neben den baulichen Vorteilen des Materials schätzt er auch dessen Wärme und ist überzeugt, dass es eine beruhigende Wirkung auf die Senioren entfalten kann. Die Elemente für den dreigeschossigen Bau waren während rund 12 Woche produziert worden, für die Aufrichte sind nur sechs Tage geplant. Die einzelnen Holzelemente werden von Dübeln zusammengehalten, was eine aufwendige Verleimung überflüssig macht. Für den Holzbau im Seniorenheim Bad Säntisblick werden rund 10 000 Laufmeter Dübel verbaut. Für die Produktion der Holzelemente benötigte die örtliche Sägerei fast 40 LKW-Ladungen Rohholz. Das sind an die 600 Kubikmeter.

Mehrkosten für mehr Tempo
Seit Anfang der Abbrucharbeiten des alten Seniorenheims Bad Säntisblick Ende September des vergangenen Jahres leben die ehemals dort wohnhaften 38 Seniorinnen und Senioren im ehemaligen Kurhotel Sonnenberg in Schwellbrunn. «Das ist eine optimale Lösung», sagt Walter Harzenetter. In einer früheren Planungsphase war von einem betriebsbegleitenden Umbau die Rede gewesen. Diese Idee wurde aber aufgrund mehrerer Faktoren rasch verworfen. Zum einen hätte der Umbau so bedeutend mehr Zeit in Anspruch genommen, zum anderen hätten einige sicherheitstechnische Fragen geklärt werden müssen. Unbestreitbar ist der finanzielle Mehraufwand, den die bevorzugte Variante verursacht. Walter Harzenetter ist aber überzeugt: «Das lohnt sich.»

30 Betten mehr belegen
Der Neubau wird mit 60 Betten für Senioren ausgestattet sein, das sind 30 mehr als früher. Mindestens 38 der 60 verfügbaren Betten können beim Einzug im Frühsommer des nächsten Jahres belegt werden. Auch um die verbleibenden macht sich Walter Harzenetter keine Sorgen: «Die Nachfrage ist gross genug, wir haben bereits viele Anmeldungen.» Trotzdem, überstürzen wollen sie nichts. Nach dem Einzug in das neue Seniorenheim Bad Säntisblick sollen sich das Personal und die Bewohner erst an die neuen Umstände gewöhnen, bevor das Aufstocken der Arbeitskräfte und die Belegung der restlichen Betten in Angriff genommen wird. Die Heimleitung rechnet mit einer vollständigen Belegung gegen Ende des kommenden Jahres.

Intelligente Planung gefordert
Im Seniorenheim Bad Säntisblick leben neben selbständigen hauptsächlich pflegebedürftige Senioren, Demenz ist ein allgegenwärtiges Thema. Bei der Planung des neuen Gebäudes wurde daher auf möglichst viel Übersicht für die Seniorinnen und Senioren geachtet. «Die Gänge sind als Rundgänge angelegt und von überall soll der Blick nach draussen möglich sein», erklärt Walter Harzenetter. Ein weiteres wichtiges Orientierungsmittel seien Farben. Mit Hilfe von farblichen Unterschieden können einzelne Ebenen oder die verschiedenen Verwendungszwecke der Räume voneinander abgehoben werden.

Tagblatt vom 19. Juli 2012



Aufrichte per Webcam im Zeitrafferfilm


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