Kivo bricht Zukunftsprozess ab


Appenzellerzeitung vom 20. April

WALDSTATT. Dass die präsidialen Aufgaben bei den Gesamterneuerungswahlen vor Jahresfrist auf zwei Schultern verteilt worden waren, beurteilte Co-Präsidentin Hildegard Huber im Rückblick als «sehr gut». Der Trend, dass sich immer weniger Personen nebst Beruf und Familie engagieren wollen, «bereitet uns sehr grosse Sorgen». Sie und Co-Präsident Jakob Pfändler führten abwechslungsweise durch die Traktanden der Kirchgemeindeversammlung in Waldstatt.

Verlust statt Gewinn
Jahresbericht und Jahresrechnung gaben zu keinerlei Diskussionen Anlass. Sie wurden einstimmig genehmigt. Entgegen der Prognose, nämlich der Realisierung eines Gewinns von gut 5000 Franken, musste Kassierin Tatjana Frischknecht von einem Verlust berichten. Dieser hält sich mit knapp 400 Franken allerdings in Grenzen. Entstanden war er nicht zuletzt wegen geringerer Steuereinnahmen und Kirchenaustritten, konnte aber dank eines Legats und tieferer Heizkosten teilweise abgefedert werden.

Zukunftsprozess «chancenlos»
Mit merklicher Enttäuschung mussten Hildegard Huber und Jakob Pfändler anschliessend bekanntgeben, dass sich die Kivo entschieden habe, den sogenannten «Zukunftsprozess» abzubrechen. Um drängende Fragen zu klären, beispielsweise das Vorgehen nach Pfarrer Stäublis Pensionierung, die Zukunft des Pfarrhauses und das Rekrutieren von Behördenmitgliedern, sollten möglichst viele Kirchgemeindemitglieder (die Hoffnung lag bei 100 Personen) mitdenken und Vorschläge ausarbeiten. Aber alleine um eine Spurgruppe auf die Beine zu stellen, fanden sich nach ungefähr 30 Anfragen nur zehn Personen zusammen. Diese kamen unter anderem zum Schluss, dass es wohl chancenlos sei, genügend Personen für verschiedene Arbeitsgruppen zu finden. Die Kivo sei trotz ernüchterndem Resultat aber überzeugt, dass eine Diskussion ausgelöst werden konnte. Anregungen zur Zukunft der Kirchgemeinde nimmt sie jederzeit gerne entgegen. (eg)