Die Spitze eng, die Hierarchie flach

Ein Herisauer und ein Waldstätter in Schweizer Diensten: Stürmer Dominik Alder hört auf Assistenztrainer Armin Brunner. (Bild: PD)


Appenzellerzeitung vom 28. April

UNIHOCKEY ⋅ Am nächsten Mittwoch beginnt die U19-Weltmeisterschaft. Als Teil der Schweizer Delegation reisen zwei Ausserrhoder ins schwedische Växjö: Assistenztrainer Armin Brunner und Stürmer Dominik Alder.

Lukas Pfiffner

Nur die Krönung fehlt. Die Bilanz der Schweizer U19-Junioren an den acht Weltmeisterschaften seit 2001 ist ausgezeichnet mit dreimal Bronze und dreimal Silber. Zuletzt gab es zweite Plätze hinter Schweden (2013) respektive hinter Finnland (2015). «Natürlich strebt man immer einen nächsten Schritt und eine Steigerung an», sagt der Waldstätter Armin Brunner, seit einem Jahr einer von zwei Assistenztrainern. «Die besten Nationen liegen nach wie vor eng beisammen, auch wenn es in dieser Alterskategorie immer wieder personelle Wechsel gibt.» Selbstverständlich sei der Final das Ziel. In der Vorrunde trifft die Schweiz am kommenden Mittwoch im schwedischen Växjö auf Polen, am Donnerstag auf Lettland und am Freitag auf Tschechien. Ein allfälliger Halbfinal würde am Samstag gespielt, die Entscheide um die Medaillen fallen am Sonntag.

Am vergangenen Samstag und Sonntag fand ein Zusammenzug in Magglingen statt. Allgemeine taktische Themen standen auf dem Programm, auch intensive physische Elemente. An diesem Wochenende erfolgt der Abschluss der Vorbereitung mit einem weiteren Camp in Zuchwil. Da wird es um die Feinabstimmung gehen. «Sicher werden wir auch spezielle Dinge anschauen wie Unter- und Überzahlspiel.»

«Dominik hat tempomässig profitiert»
Man sei vermutlich in der Breite etwas besser aufgestellt als früher, stuft Brunner das Kader ein. «Wir haben aber zwei, drei überdurchschnittliche Einzelspieler verloren.» Die Arbeit mit den jungen Spielern freut den 34-Jährigen. Man habe unter Nationaltrainer Simon Meier eine recht flache Hierarchie; Brunner legt also nicht nur Material bereit, sondern kann sich auch inhaltlich einbringen. Zur Schweizer Delegation zählt der Herisauer Dominik Alder. Er war 2016/17 der fünftbeste Skorer von Waldkirch-St. Gallen. «Dominik hat nun ein komplettes NLA-Jahr hinter sich und zum Beispiel tempomässig profitiert», sagt Brunner über den 18-jährigen Center.

Schwedisch beim Thema Unihockey
Armin Brunner wohnt wieder in seinem Heimatdorf Waldstatt, unterrichtet in einem Teilpensum in Schwellbrunn Sport und ist als Hausmann in der Familie tätig. Ab Mai wird er in der Juniorenabteilung von Wasa Verantwortlicher sein für die Trainerausbildung.

Der Waldstätter spielte einst in St. Gallen, Malans und bei Thurgau, wo er seine Karriere vor drei Jahren beendet hat. In der Saison 2008/09 gehörte er dem schwedischen Club Järfälla an. Die WM stellt also eine Rückkehr dar – nicht die erste, weil er danach einige seiner 78 A-Länderspiele in Schweden absolviert hat. «Ich kann mich schwedisch verständigen, wenn es um Unihockey geht und nicht gerade um Politik…»

Am vergangenen Samstag fanden in der ausverkauften Klotener Eishalle die NLA-Superfinals der Frauen und Männer statt – das Schweizer Fernsehen übertrug zur Primetime live. Die Juniorennationalmannschaft hat die Spiele auf einer Grossleinwand verfolgt. Es müsse das Ziel der Jungen sein, so etwas auch einmal zu erleben, sagt Brunner. «Für unsere Sportart war die Medienpräsenz im Hinblick auf eine gesteigerte Beachtung in der Öffentlichkeit prima.» Ein Grosserfolg mit den Junioren könnte da natürlich ebenfalls helfen.