Die Chilbi ist zurück


Appenzeller Zeitung vom 29. August

WALDSTATT ⋅ An diesem Wochenende findet erstmals seit über 30 Jahren wieder eine Chilbi im Dorf statt. Diese geht aus dem Spätsommerfest hervor und soll zur Tradition werden.

Die letzte Chilbi in Waldstatt liegt schon so lange zurück, dass im Dorf niemand mehr genau weiss, wann das war. Über 30 Jahre müsse es schon her sein, sagt Hans-Peter Ramsauer. Unbedingt wollte er wieder eine richtige Chilbi im Park des Seniorenheims in Waldstatt veranstalten. Am 2. September findet diese erstmals statt.

In den vergangenen zwei Jahren organisierte Ramsauer als Präsident des Kinderparadieses Bad-Säntisblick das sogenannte Spätsommerfest. Dieses habe bereits den Charakter einer Chilbi gehabt. Von Kinderschminken über Muttern stapeln bis hin zu Nageln wartete das Fest mit zahlreichen Attraktionen auf, die zu einer Chilbi gehören. Eines fehlte aber noch: ein Karussell. Für dieses Jahr konnten die Organisatoren ein Karussell mit Baujahr 1920 organisieren.

«Ausserdem haben wir den Namen von Spätsommerfest in Chilbi geändert», sagt Ramsauer. «Die Bevölkerung konnte mit dem Begriff Spätsommerfest nichts anfangen. Vielen war unklar, um was es sich dabei handelt», erklärt Ramsauer. Von einer feuchtfröhlichen Party im Sinne eines Oktoberfests bis zu einem Tanzabend existierten viele falsche Vorstellungen. Mit der Namensänderung versucht der Verein, Unklarheiten zu beheben. Die Chilbi in Waldstatt soll vor ­allem eines sein: ein Anlass, an dem das Dorf zusammenkommt, sich die Generationen treffen und sich austauschen. Auf professionelle Gaukler und Marktfahrer sowie Achterbahnen verzichtet man deshalb. Als besonderen ­Höhepunkt an der diesjährigen Chilbi nennt Ramsauer den Auftritt der «Rathüsli-Schuppel», die einige Zäuerli vortragen werden. Zudem stellt der Schuppel die neuen «Chlausehuube» zum Thema «Schwägalp-Schwinget» im Seniorenheim aus.

Gianni Amstutz






Bericht auf www.appenzell24.ch vom 3. September

Erste «Chilbi der Neuzeit» trotz Regenwetter ein beachtlicher Erfolg

Nach zweimaliger Durchführung des Spätsommerfestes beschloss der Vorstand des Waldstätter Vereins «Kinderparadies Bad Säntisblick», heuer erstmals eine «Chilbi» zu organisieren.

Es muss in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts gewesen sein, als auf dem damaligen Schwimmbadparkplatz letztmals in der Waldstatt eine Chilbi durchgeführt wurde. Der Versuch, eine solche einzuführen, scheiterte jedoch am Aufwand und wohl auch am mangelnden Interesse der Bevölkerung.

Diesen Tatsachen zum Trotz beschloss der Vorstand des 2009 gegründeten Vereins «Kinderparadies Bad Säntisblick Waldstatt», das 2015 und 2016 durchgeführte Spätsommerfest beim «Bad Säntisblick»zu einer «Chilbi» weiterzuentwickeln.

Der Standort beim Seniorenheim Bad Säntisblick bot sich an, weil die «Kindertagesstätte mit Charme» sich in dessen Nähe befindet. Die «Chilbi» mit rund einem Dutzend Spielstationen, aber auch mit Verkaufsständen, wurde am Samstag durchgeführt, weil gleichzeitig auch der traditionelle Spitex-Tag stattfand. Diese Organisation hat ihren Waldstätter Standort seit der Eröffnung des neu gebauten Seniorenheimes im Juni 2013 ebenfalls dort.

Obwohl am Samstag teils starker Regen fiel und der Anlass dadurch wohl weniger Besucherinnen und Besucher anzog, zeigte sich Vereinspräsident Hans-Peter Ramsauer nach dem Aufräumen zufrieden mit dem Anlass. Es habe unerwartet viel positives Echo erhalten und auch der Grillwurst-Verbrauch gegenüber dem Vorjahr war mehr als doppelt so hoch. Besonders wusste das aufgestellte alte Karussell zu gefallen. Zu den Höhepunkten zählte auch der «Rathüsli-Schuppel», der im Bad-Säntisblick-Saal seine Hauben und Hüte zum Thema «Schwägalp-Schwinget» zeigte und dort, aber auch im Foyer Besucherinnen und Besucher sowie die Bewohnerinnen und Bewohner zu deren Freude mit «Zäuerli» bestens unterhielt.