Flüchtlinge ziehen ins Best Hope

Verteilt auf drei Stockwerke ist diese Liegenschaft an der Herisauerstrasse 21 in Waldstatt ab Juli das Zuhause für maximal 19 Flüchtlinge. (Bild: Bilder: rf)


Appenzellerzeitung vom 9. Juni

Die Stiftung Best Hope vermietet ab kommendem Monat eine ihrer Liegenschaften an die Gemeinde Waldstatt zur Unterbringung von Asylsuchenden. Punkto Kosten spricht die zuständige Gemeinderätin von einem Nullsummenspiel.

ROGER FUCHS

WALDSTATT. Zwölf Flüchtlinge – primär Syrer – leben bereits in Waldstatt im Stoss 4. Bald dürften bis zu 19 weitere dazukommen. Diese sollen an der Herisauerstrasse 21 in einer Liegenschaft der Stiftung Best Hope untergebracht werden. Die Gemeinde Waldstatt mietet das Gebäude per Anfang Juli. Die zuständige Gemeinderätin Cornelia Kobelt spricht von einem guten Standort. Einerseits seien die Flüchtlinge für sich, andererseits fänden sich Einkaufsmöglichkeiten oder der Bahnhof in nächster Nähe. Mit den Nachbargemeinden Hundwil, Schönengrund, Schwellbrunn und Stein wird eine Vereinbarung angestrebt, so dass diese Gemeinden einen Teil «ihrer» Flüchtlinge ebenfalls im erwähnten Gebäude unterbringen können. Aufgeteilt auf die Gemeinden werden die Flüchtlinge gemäss einem Verteilschlüssel nach Einwohnerzahl.

Keine zweite Landegg
Wie Thomas Ammann, Geschäftsführer der Stiftung Best Hope, sagt, genügten ihnen die verbleibenden Infrastrukturen für die bewilligten 13 Plätze zur Arbeit mit suchtkranken und psychisch instabilen Menschen. Ammann denkt sogar laut darüber nach, im Fall eines Falles Hand für weitere Lösungen zu bieten. Diese Aussage lässt Gemeinderätin Cornelia Kobelt hingegen nicht im Raum stehen: Man sei nicht bestrebt, ohne Ende Flüchtlinge aufzunehmen. «Wir wollen zu keiner zweiten Landegg werden.» Um die Betreuung der künftigen Flüchtlinge in Waldstatt zu gewährleisten, wird Jan van Vugt zu 20 Prozent angestellt. Er leistet seit kurzem auch die Asylbetreuung in Schönengrund, wie die dortige Gemeindeschreiberin bestätigt.

Für Waldstatt soll das Ganze ein Nullsummenspiel werden. Pro Flüchtling könne man beim Kanton einen Beitrag einfordern, sagt Kobelt. Dadurch sollen die Kosten für Miete und Betreuung sichergestellt sein.

Verbot von Drogen und Alkohol
Zur Verfügung stehen den Flüchtlingen im Haus Einzel- und Zweierzimmer. Das mittlere von drei Stockwerken ist für Familien gedacht. Suchtmittel – inklusive Alkohol – duldet die Stiftung als Vermieterin auf dem Areal nicht.