FDP ist mir eine Herzenssache

Monika Bodenmann-Odermatt war von 2005 bis 2013 Gemeinderätin von Waldstatt und während sieben Jahren Schulpräsidentin. (Bild: cal)


Appenzellerzeitung vom 8. April

Monika Bodenmann-Odermatt wird an der ordentlichen Delegiertenversammlung der FDP AR zur neuen Präsidentin gewählt. Sie will die Basisarbeit und die Kommunikation verbessern. Diskussionen gab es zur Jahresrechnung 2015.

JESKO CALDERARA

HEIDEN. Die diesjährige ordentliche Delegiertenversammlung der FDP AR am Mittwochabend im Kursaal Heiden stand ganz im Zeichen der personellen Wechsel in der Parteileitung. Zur neuen Präsidentin wählten die 70 anwesenden Delegierten Monika Bodenmann-Odermatt. Eine parteiinterne Findungskommission schlug die 51jährige Kantonsrätin aus Waldstatt und Verwaltungsratspräsidentin der Appenzellerland Tourismus AG als Nachfolgerin der bisherigen Co-Präsidenten Willi Eugster und Monica Sittaro vor. Ihre Bereitschaft, sich für die Parteispitze zur Verfügung zu stellen, begründete Bodenmann-Odermatt mit den letztjährigen Erfahrungen als Wahlkampfleiterin. «Mit einem so guten Kandidaten wie Markus Bänziger den Nationalratssitz zu verlieren, tat weh.» Sie wolle mithelfen, dass die Partei wieder Wahlen gewinne, sagte Bodenmann-Odermatt. «Die FDP ist mir eine Herzenssache.»

Fünf Schwerpunktthemen
Anschliessend skizzierte die neue Kantonalparteipräsidentin den Delegierten, wo sie bei den Freisinnigen künftig den Hebel ansetzen will. Sie nannte fünf Schwerpunktthemen. Monika Bodenmann-Odermatt sieht Handlungsbedarf bei der Personalplanung. In diesem Bereich gehe es darum, gute Köpfe für politische Ämter frühzeitig aufzubauen. Sie will zudem die Parteistrukturen und die Finanzierung der FDP AR nachhaltig verbessern. «Dazu gehört beispielsweise, in der Parteileitung die Arbeit in Ressorts aufzuteilen.» Als weitere Punkte erwähnte Bodenmann-Odermatt die Stärkung der Ortsparteien, wozu die Gewinnung von Neumitgliedern zählt, und die Kommunikation. Auch auf die politische Positionierung ging sie ein. Die FDP AR müsse Themen, welche die Menschen bewegten, frühzeitig besetzen und Lösungen aufzeigen.

Neue Parteileitung
In der Parteileitung der Ausserrhoder FDP gab es noch weitere Rochaden. Nebst den beiden Co-Präsidenten haben Ursula Weibel und Reto Pfändler ihren Rücktritt eingereicht. Neu gehören dafür Kathrin Alder-Preisig, Urs Corradini, Patrick Kessler, Christine Moser, Iwan Schnyder und Monika Gessler dem Gremium an. Letztere arbeitet seit dem 1. April in einem 20prozentigen Pensum als Geschäftsführerin der FDP AR. Für eine weitere Amtsperiode wurden die bisherigen Parteileitungsmitglieder Markus Brönnimann, Eliane Ess, Patrik Louis und Sonja Müller wiedergewählt. Ständerat Andrea Caroni, die Regierungsmitglieder Marianne Koller und Paul Signer sowie Fraktionspräsidentin Annette Joos sind von Amtes wegen in der Parteileitung. Als eidgenössische Delegierte bestimmte die Versammlung Hanspeter Blaser, Jakob Brunnschweiler, Willi Eugster, Patrick Kessler, Hermann Kündig, Roger Mantel, Christine Moser und Paul Tobler.

Entlastung verweigert
Bei den weiteren Traktanden sorgte die Jahresrechnung 2015 für Diskussionen. Diese schliesst mit einem Defizit von fast 11 000 Franken ab. Demgegenüber resultierte im Vorjahr noch ein Gewinn von rund 10 500 Franken. In Abwesenheit der Kassierin Sonja Müller erläuterte Revisor Joachim Bühler die Details der Rechnung. Er verwies auf die Einnahmen, welche letztes Jahr um 15 000 Franken tiefer ausfielen als 2014. Bühler begründete den Rückgang mit Beiträgen, die zu spät bezahlt und deshalb nicht mehr in der entsprechenden Rechnungsperiode verbucht wurden.

Die Delegierten wiesen die Jahresrechnung 2015 an die Kassierin zurück und verweigerten ihr die Entlastung. Müller erhielt den Auftrag, die erst Anfang 2016 eingegangenen Beiträge korrekt abzugrenzen und entsprechend in der Rechnungsperiode 2015 zu berücksichtigen.