Mittagstisch steht auf der Kippe

Bild: z.V.g.


Herisauer Nachrichten vom 27. August 2017

Der Schul-Mittagstisch in Waldstatt steht aufgrund der Sparmassnahmen der Gemeinde vor dem Aus. Finden sich keine Freiwilligen, die das Angebot sicherstellen wollen, wird der Mittagstisch gestrichen. Bislang hat sich niemand bereit erklärt.
Der Waldstätter Gemeinderat hat im Zuge der Sparmassnahmen («Herisauer Nachrichten» berichtete) die Neuorganisation des Mittagstisches angeordnet. Ab kommendem Jahr soll dieses Angebot durch ein privates Patronat gewährleistet werden. Will heissen: Vereine oder Privatpersonen sind aufgefordert, den Mittagstisch auszurichten. Der Gemeinderat will hierfür 2000 Franken jährlich bezahlen – bisher stellte er 6000 Franken zur Verfügung. Mitte Juli wurden alle Vereine angeschrieben und um Mithilfe gebeten. Resultat: «Eine konkrete Zusage haben wir bislang leider noch nicht», so die zuständige Gemeinderätin Marlis Blöck-Frei. Die Hoffnung, dass sich doch noch Interessierte melden, habe sie zwar noch, doch langsam wird die Zeit knapp. Bereits im September wird der Entscheid fallen, ob der Mittagstisch ab kommendem Jahr ersatzlos gestrichen wird oder ob er weiterbestehen kann.
Offen gegenüber neuen Lösungsansätzen

Ursprünglich wurde der Mittagstisch vom Frauenverein, im Auftrag des Gemeinderates, ausgerichtet. «Das funktionierte gut», so Blöck-Frei weiter. In den Räumlichkeiten des Mehrzweckgebäudes fanden sich bisher die zehn bis 15 Kinder jeweils zusammen. Ein idealer Ort. Dort konnten sich die Kinder austoben. Und das Gebäude ist im Eigentum der Gemeinde. «Wir sind aber auch offen gegenüber anderen Lösungen», so Blöck- Frei. Möglich wäre auch eine Zusammenarbeit beispielsweise mit dem Restaurant Bad Säntisblick und den angegliederten Räumen der Kindertagesstätte. Oder die Nutzung der Schulküche. «Die künftigen Betreiber des Mittagstisches können ihr eigenes Konzept zusammenstellen, wie sie die Zukunft dieses Angebotes gerne sähen. Im Gemeinderat werden wir dann diskutieren, ob das Konzept umsetzbar ist oder ob Anpassungen vorgenommen werden müssen. »
Ideal: Eine Betreuungsperson pro fünf Kinder

Sicher ist allerdings: Mit dem minderen Gemeindebeitrag müssen im Vergleich zu heute die Beiträge von jeweils acht Franken pro Mahlzeit erhöht werden oder Einsparungen getroffen werden. Vor allem im personellen Bereich sähe hier die Gemeinderätin Potential. Denn bisher waren relativ viele Mitarbeitende in den Mittagstisch involviert. Ideal wäre eine Aufsichtsperson pro fünf Kinder. Findet sich niemand, der das Angebot des Mittagstisches im kommenden Jahr gewährleisten will, wird es gestrichen. Ersatzlos. «Bisher gab es zwar viele Anfrage, aber keine konkrete Zusage», sagt Blöck-Frei. «Ich hoffe aber, es findet sich noch jemand. » az