Sie wollen für die Schweiz singen

Brigitte Meier aus Bühler am Klavier und Natalie River aus Waldstatt als Leadsängerin: Das sind «elin und elin». Zur Probe treffen sich die beiden einmal wöchentlich in der Mehrzweckanlage in Waldstatt. (Bild: rf)


Appenzeller Zeitung vom 2. November

Mit einem selbst komponierten Popsong tritt das Duo «elin und elin» zum Eurovision Song Contest an. Bis zu einem allfälligen Sieg gilt es verschiedene Hürden zu nehmen. In einer ersten Runde bewertet das Volk die nahezu 180 Eingaben.

ROGER FUCHS

AUSSERRHODEN. DJ Bobo, Michael von der Heide, Anna Rossinelli oder auch Piero Esteriore waren gestern – jetzt kommen sie: «elin und elin». Die beiden musikalischen Newcomerinnen aus dem Appenzellerland hoffen, mit ihrem Song «One Boy One Girl» die Schweiz am Eurovision Song Contest 2016 in Stockholm vertreten zu dürfen. Ab heute können alle knapp 180 eingereichten Beiträge bewertet werden. Die zehn besten Interpreten werden danach ihre Songs vor einem Expertengremium präsentieren können. Jene drei, die auch diese Runde schaffen, dürfen sich zusammen mit den zwei Besten aus der Romandie und dem Sieger aus der italienischen Schweiz in einer nationalen Liveshow der Endausmarchung stellen.

Noch kein Konzert bestritten
Hinter «elin und elin» stecken die 35jährige Brigitte Meier aus Bühler und die 37jährige Natalie River aus Waldstatt. Seit einem Jahr musizieren sie regelmässig gemeinsam, ein Konzert gaben sie aber noch nie. Dass sie es nun gleich auf die grosse Bühne schaffen wollen, hat sich in diesem Frühjahr aus dem Nichts heraus ergeben. In Bern weckte der Mitbewohner einer Freundin von Brigitte Meier in ihr den Ehrgeiz, einen Song für den Eurovision Song Contest zu schreiben. Und dann war sie kurz darauf an einem mystischen Morgen am Wohlensee ganz unerwartet da – die Melodie für eine Komposition, welche die Leute einfach anspreche. Inhaltlich beschreibt Brigitte Meier die poppige Nummer «One Boy One Girl» als Liebesbekundung gegenüber ihren Kindern. Die Nummer funktioniere aber auch allgemein als Liebeslied.

Während der Titel mit Gesang und Klavier beginnt, kommen im Verlauf des Stücks E-Bass, Cajon, Perkussion und Schlagzeug, gespielt von externen Musikern, dazu. «Das Video zum Song haben wir mit dem Handy gedreht», erzählt Natalie River, die bereits als Teenager Gesangsunterricht nahm. Brigitte Meier verfügt über eine klassische Grundausbildung auf dem Klavier und ein Jahr Jazzgesang am Konservatorium Freiburg. Ihr Herz schlägt vorab für die brasilianische Musik. Abgesehen vom Bewerbungssong für den ESC spielen «elin und elin» denn auch primär brasilianische Kompositionen, zu denen Meier Mundarttexte schreibt.

Extra Visitenkarten
Bis am 16. November hoffen die beiden nun auf viele Stimmen beim Voting. Via Facebook und Mail wollen sie dazu alte Bekanntschaften wieder reaktivieren. Auch eigene Visitenkarten liessen sie drucken. Letztlich soll aber der Spass an der Sache im Vordergrund bleiben. Ihre Konkurrenz umschreibt Brigitte Meier von «gut bis katastrophal».