Preis dank Seniorenheim

Stefan Räbsamen Alex Buob AG (Bild: pd)


Appenzeller Zeitung vom 7. November

Das Rorschacherberger Architekturunternehmen Alex Buob hat es mit dem Seniorenheim Bad Säntisblick unter die 30 Finalisten für einen internationalen Preis geschafft.

JOLANDA RIEDENER

RORSCHACHERBERG. Der «Constructive Alpes 2015», ein internationaler Architekturpreis, zeichnet nachhaltiges Sanieren und Bauen in den Alpen aus. Die Schweiz und Lichtenstein haben den mit 50 000 Euro dotierten Preis Ende Oktober verliehen, 350 Eingaben aus verschiedenen Ländern im Alpenraum sind eingegangen. Das Rorschacherberger Architekturbüro Alex Buob AG hat es mit seinem Projekt unter die 30 Finalisten geschafft. «Das ist für uns eine grosse Anerkennung», sagt Stefan Räbsamen, Architekt bei Alex Buob AG.

Bauliches Erbe berücksichtigt
Eingereicht hat das Architekturbüro das Projekt zum Seniorenheim Bad Säntisblick im ausserrhodischen Waldstatt. «Überhaupt zu den 30 Finalisten zu gehören, ehrt uns», sagt Räbsamen. Eingereicht worden sind Projekte von Südfrankreich bis nach Slowenien. «Ausgezeichnet werden Gebäude in den Alpen, die sowohl in ästhetischer als auch in nachhaltiger Hinsicht überzeugen», heisst es in einer Mitteilung der Verantwortlichen des «Constructive Alps 2015». Die Architekten der prämierten Gebäude seien sorgsam mit Boden, baulichem Erbe und Technologien umgegangen. Dinge, die auch bei der Umsetzung des Seniorenheims Bad Säntisblick wichtig waren. Das Bad Säntisblick besteht aus einem Altbau und einem Neubau. Der Altbau stammt aus der Mitte des 18. Jahrhunderts und war früher eine Brauerei. Er wurde bereits seit vielen Jahren als Seniorenheim genutzt. Der Altbau ist beibehalten und saniert worden. Öffentliche Räume sind im Altbau untergebracht, jener ist mit dem neuen Gebäude verbunden. Im Neubau sind die Zimmer der Heimbewohner sowie Aufenthaltszonen untergebracht.

Mehr als ein Altersheim
Das Seniorenheim Bad Säntisblick ist 2013 fertiggestellt worden. Es befinden sich heute ausser dem Heim ein öffentliches Tagesrestaurant, das Museum für Zimmereihandwerk, ein Saal für öffentliche Veranstaltungen und der Spitex-Stützpunkt Appenzellerland im Gebäude des Bads Säntisblick. Das seien sinnvolle Ergänzungen: «Die Spitex hat einen neuen Standort gesucht. Jetzt können Spitex und Seniorenheim von Synergien profitieren», sagt Stefan Räbsamen. Auch der angegliederte Kinderhort passe zum Seniorenheim, die Senioren hätten grosse Freude an den Kindern. Ein nahe liegender Wanderweg, der Emma-Kunz-Wanderweg, ist umgeleitet worden und führt neu direkt am Bad Säntisblick vorbei. Das Seniorenheim biete einen kulturellen und sozialen Treffpunkt der Gemeinde. Auf regionale Nachhaltigkeit sei beim Projekt Wert gelegt worden. «Vor allem einheimische Handwerker waren am Gebäude beteiligt», sagt Räbsamen. 95 Prozent der beauftragten Unternehmer hatten weniger als 30 Kilometer Fahrweg. Zudem sind regionale Baustoffe, zum Beispiel für den Massivholzbau oder die Schindelfassaden verwendet worden. Ein dreigeschossiger Holzneubau ist aus «Appenzeller Holz» gefertigt worden, einem patentierten leimfreien Kreuzlagen-Vollholzsystem.

Die Projekte sind noch bis zum 10. Januar im Alpinen Museum der Schweiz in Bern ausgestellt.