Neue Baureserven für Waldstatt

Die Gemeinde Waldstatt hat die Liegenschaften an der Dorfstrasse 34 und 36 gekauft. Gemeindepräsident Andreas Gantenbein visioniert bereits über den Coop an besagtem Standort. (Bild: rf)


Appenzellerzeitung vom 11. August

Mit dem Kauf zweier Liegenschaften an der Dorfstrasse will die Gemeinde Waldstatt neue Perspektiven schaffen. Die Parzellen bleiben gemäss dem Gemeindepräsidenten für Gewerbe und zentrumsnahe Wohnungen reserviert.

ROGER FUCHS

WALDSTATT. Seit diesem Sommer ist die Gemeinde Waldstatt Eigentümerin der Liegenschaften an der Dorfstrasse 36 und 34. In beiden Fällen handelt es sich um 100jährige Bauten – in einer ist ein Ofenbauer eingemietet, in der anderen die Lignaplan Bau AG. Gemäss Gemeindepräsident Andreas Gantenbein müssen die Mieter keine Angst haben, demnächst die Kündigung zu erhalten. Mit Blick auf die nächsten fünf bis zehn Jahre will die Gemeinde Waldstatt diese Liegenschaften aber durchaus als Entwicklungsareal nutzen.

Für die beiden Liegenschaften hat die Gemeinde gemäss Gantenbein dem bisherigen Privateigentümer Arturo Meuli gut eine Million Franken bezahlt. Diese Investition erstaunt, wies die Gemeinde doch per Ende letzten Jahres ein zweckfreies Eigenkapital von nur 405 000 Franken aus. «Will sich Waldstatt weiterentwickeln, braucht es diesen Schritt», begründet der Gemeindepräsident. Die Gemeinde verfüge derzeit über kein anderes Bauland. Zudem wäre das Land wieder für Jahre gebunden gewesen, wären die beiden Liegenschaften einzeln verkauft worden.

Auf den nun gekauften Parzellen könnten gemäss Andreas Gantenbein Gewerbe- und Büroräume und zentrumsnahe Wohnungen entstehen. Die Wohnungen könnten von der Alten Landstrasse her erschlossen werden, das Gewerbe von der Hauptstrasse her.

Grossverteiler einmieten
Nicht ausgeschlossen ist, dass sich dereinst in neuen Gebäuden auch ein Grossverteiler einmietet. Andreas Gantenbein weiss von Platzproblemen des Coop am heutigen Standort neben der Raiffeisenbank. Coop habe seinem Vorgänger gegenüber bereits einmal Interesse an einer Vergrösserung signalisiert, Gantenbein selbst hat mit dem Grossverteiler noch keine entsprechenden Gespräche geführt. Für ihn steht aber fest, dass eine Gemeinde, die zusätzlichen Wohnraum wie aktuell in der Leuewies schafft und die Bevölkerungszahl steigern will, auch das Gewerbe im Auge behalten muss. Ab sofort könnte man einem Grossverteiler auf den nun gekauften Parzellen eine Alternative anbieten. Konkrete Pläne gibt es allerdings noch nicht; Gantenbein spricht bei all seinen Aussagen von Visionen.

Neue Haltestelle in der Nähe
Wie vor Ort zu erfahren ist, wird in der Nähe der gekauften Parzellen direkt bei der Viola Floristik auch die neue Postautohaltestelle «Dorf» entstehen. Die neue Haltestelle vereint die bisherigen Haltestellen Leuewies und Rössli, welche gemäss Andreas Gantenbein beide aufgehoben werden.