Stimmbürger sollen über Zukunft der Badi entscheid


Klein, idyllisch, gemütlich. So kann die Badi Waldstatt beschrieben werden. Das Freibad ist aber auch von Geldnöten der Gemeinde geplagt. (Bild: apz)

Appenzeller Zeitung vom 21. August

Bruno Eisenhut

WALDSTATT. Anfang August kündigte Waldstatts Gemeinderat das zweite Sparmassnahmenpaket innerhalb zweier Jahre an. Schule, Verwaltung und Vereine sind unter anderem davon betroffen. Obendrein kann die Gemeinde auch für die gemeindeeigene Badi kein Geld mehr zu Verfügung stellen. Dabei würde dieses Geld für die Sanierung des Freibades dringend benötigt. Ein Blick zurück: Im Jahr 2013 konnte die Badi nur dank Notsanierungen in der Höhe von rund 6000 Franken in die Saison starten. Damals hiess es seitens der Gemeinde, dass der Badi-Betrieb somit für die Saisons 2013 und 2014 sichergestellt sei.

Sanierung für 850 000 Franken
Eine umfangreiche – und gemäss Gemeindepräsident Andreas Gantenbein auch zwingend nötige – Sanierung würde rund 850 000 Franken kosten. Ein zu hoher Betrag für die Gemeinde, wie der Gemeindepräsident erklärt. Dennoch, im Jahr 2017 soll die Sanierung erfolgen. Bis dann könne der Badi-Betrieb im jetzigen Zustand aufrechterhalten werden. «Zuerst soll aber das Stimmvolk über die Sanierung im 2017 abstimmen», so Gantenbein. Im kommenden Frühling werden die stimmberechtigten Waldstätterinnen und Waldstätter deshalb zur Urne gebeten.

Zukunftweisende Abstimmung
Die Volksabstimmung im kommenden Frühling wird für die örtliche Badi und die Finanzplanung der Gemeinde zukunftweisend sein. Für den Fall, dass sich das Stimmvolk für die Sanierung im 2017 ausspricht, plant der Gemeinderat im Voranschlag 2015 einen Betrag zur sofortigen Ersetzung der Steuerung ein.

Die Sanierung des Freibades hätte die Gemeinde nicht alleine zu bezahlen. Industrieunternehmen, Gewerbler, Vereine aus dem Dorf und den Nachbargemeinden, Einzelpersonen, aber auch die umliegenden Gemeinden haben bei Sammelaktionen bisher einen Betrag in der Höhe von rund 250 000 Franken zugesagt. Dieses Geld wird von der Gemeinde bis zu seiner Verwendung in einer separaten Buchhaltung verwaltet. «Weitere Sammelaktionen werden folgen», erklärt Andreas Gantenbein. Wie teuer die Sanierung die Gemeinde letztlich zu stehen kommt, könne demnach noch nicht beziffert werden.

Abbruch kostet halbe Million
Wer denkt, die Schliessung der Badi wäre eine günstige Alternative, irrt sich gemäss dem Gemeindepräsidenten. Ein Rückbau und die Renaturierung des Areals würden gemäss seinen Angaben rund 500 000 Franken kosten. «Diese Tatsache werden wir im Edikt zur Abstimmung aufzeigen. Die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger von Waldstatt müssen wissen, dass auch eine Schliessung der Badi etwas kosten würde», fasst Gemeindepräsident Andreas Gantenbein zusammen.