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Die Nationalhymne singend: Paul Signer (links) und Roland Inauen. (Bild: pf)



Appenzellerzeitung vom 3. August 2013

An der Feier in Waldstatt ist von «tafelnden Landesvätern und zuschauendem Volk» sowie von Heirat die Rede. Ein ehemaliger Bürger wird gewürdigt.

LUKAS PFIFFNER

WALDSTATT. «Gemeinsam festen ist nicht direkt ein Grund für eine Heirat; es braucht mehr», meinte der neue Ausserrhoder Regierungsrat Paul Signer an der Bundesfeier in Waldstatt. Man heirate aus Liebe oder weil man «heiraten müsse», wie man es früher ausgedrückt habe. Er stellte den Zusammenhang her mit Fusionen. Aus Liebe würden etwa Waldstatt und Herisau kaum heiraten: «Vielleicht aus Zwang? Der finanzielle Druck auf die Gemeinden ist gross. Es ist von Professionalisierung und von Vereinfachungen in der Verwaltung zu hören.» Er sei aber überzeugt, dass nur Verbindungen auf Basis der Vernunft eine Chance haben.

Einst nicht so fröhlich
Innerrhodens stillstehender Landammann Roland Inauen erinnerte daran, dass es am Jubiläum «450 Jahre Appenzell in der Eidgenossenschaft» noch nicht so fröhlich zu und her gegangen sei wie heute: «Die Landesväter tafeln, und das Volk schaut zu», habe es damals in der Zeitung geheissen. Die Verhältnisse hätten sich positiv verändert. «Seien wir dankbar dafür, dass es uns unter dem Strich gut geht. Schauen wir doch auch darauf, dass das Appenzellerland schön bleibt – wie hier in Waldstatt.» Eine Delegation aus Bad Zurzach war an der Feier anwesend: Franz Nebel, ehemaliger Gemeindepräsident, würdigte Jakob Zuberbühler.

«Mut, Wille, Wertschätzung»
Dieser war Mitte des 19. Jahrhunderts aus ärmlichen Verhältnissen in Waldstatt nach Bad Zurzach gezogen und baute eine bedeutende und vielfältige Industrie auf. «Wir können von ihm einiges lernen.» Beeindruckend seien sein Wille und sein Mut, auch die Wertschätzung für die Menschen, sein Gespür für Ausgaben und Investitionen, das Denken in grösseren Zusammenhängen und die Unbeeinflussbarkeit durch äussere Zwänge. «Wir Bad Zurzacher sind dankbar für sein Wirken. Sie in Waldstatt dürfen stolz sein auf diesen grossartigen Industriellen», schloss Franz Nebel.